Hilfslandegestell als effektive Anfängerhilfe

Hilfslandegestell - sinnvoll oder nicht

Spätestens vor dem ersten Hüpfer eines frisch gebackenen Modellheli-Piloten mit seinem Modellheli, stellt sich die Frage, ob man denn nun ein Hilfslandegestell verwenden sollte oder nicht. Die Meinungen in den Foren gehen diesbezüglich auseinander.

Sicherlich bringt ein Hilfs- bzw. Trainings-Landegestell einige Vorteile mit sich. Aber macht es wirklich Sinn, ein Hilfslandegestell anzubringen, oder nicht?

Es kann sich der eine oder andere vielleicht noch an die ersten Fahrversuche mit dem Fahrrad erinnern. Wahrscheinlich waren diese bei den wenigsten von uns wirklich erfolgreich! Ohne fremde Hilfe oder Stützräder, hätten wir sicher öfter aufgeschlagene Knie und Ellenbogen davongetragen. Aber so gut die Stützräder auch bei den allerersten Versuchen geholfen haben - so sehr haben sie dann später auch gestört.

Ein Hilfslandegestell bringt gleich mehrere Veränderungen in den Flugeigenschaften mit sich. Da wäre zunächst einmal das Mehr an Gewicht, welches den Heli geringfügig träger werden lässt. Da das Hilflandegestell richtigerweise unter dem Heli montiert wird, verschiebt sich der Lastschwerpunkt des Helikopters auch nach unten. Ein tieferer Lastschwerpunkt wirkt sich noch einmal in der Weise aus, dass der Heli weniger agil reagiert.

Allerdings hat die zusätzliche Masse auch den Nachteil, dass der Heli mehr Auftrieb benötigt, was entweder durch eine höhere Rotordrehzahl und/oder einen größeren Anstellwinkel der Rotorblätter bewerkstelligt wird. Wenn mehr Masse in Bewegung ist, dann bedeutet das natürlich auch immer, dass man mehr Energie benötigt um eine Bewegung der Masse in eine Richtung wieder abzubremsen.

Das Hilfslandegestell kann wirklich gute Dienste leisten, wenn ein angehender Pilot seine ersten "Hüpfer mit dem Heli" machen will. Sobald der Helikopter jedoch einigermaßen sicher mit dem Gestell gestartet, geschwebt und auch wieder gelandet werden kann, dann gehört das Hilfslandegestell wieder abmontiert.

Auf was man achten muss

Abhängig von der Größe des Helikopters, muss auch die Größe des Hilfslandegestells gewählt werden. Man sollte jedoch gleich in ein hochwertiges Gestell aus CFK-Stangen investieren, um das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Die Ausladung der Stangen sollte nicht den Durchmesser des Rotorkreises übersteigen. An den Enden angebrachte Bälle dürfen im Durchmesser ebenfalls nicht zu groß dimensioniert sein. Tennisballgröße reicht für die 250er bis 600er Klasse aus.

Hohes Gras ist denkbar ungeeignet, um mit einem Hilfslandegestell zu starten und zu landen. Die Enden der Stangen oder die Bälle könnten sich im Gras verfangen.

Für die ersten Hüpfer gilt dann, nicht höher abheben, als das Hilfsgestell breit ist.

Das Trainergestell muss absolut mittig und sicher vor Verrutschen unter der Rotorwelle angebracht werden, so dass der Helischwerpunkt gut ausbalanciert ist.

Als absoluter Anfänger tut man gut daran, den Heli zunächst wirklich nur für wenige Sekunden und auch nur wenige Zentimeter über dem Boden zu halten und dann wieder zu landen. So wird auch vermieden, dass der Heli sich in eine Richtung in Bewegung setzt und Fahrt aufnimmt. Eine Landung wird dann schwer und gefährlich. Wenn der Heli nämlich in schneller Fahrt auf dem Boden aufsetzt, besteht Umkippgefahr, erst recht, wenn sich das Trainergestell am Boden z. Bsp. im Gras verhakt.

Wie lange soll ich mit Hilfslandegestell fliegen?

Wenn die Starts und Landungen sicher klappen, und es gelingt, den Heli im Schwebflug auf der Stelle zu halten, dann kann das Hilfslandegestell wieder ab. Der Heli steht auch ohne Hilfslandegestell sicher, wenn man auf ebenem Boden landet. Beachten sollte man jedoch, dass der Heli dann ohne Landegstell etwas anders reagiert. Aber daran hat man sich sehr schnell gewöhnt - und dann möchte man nie mehr mit einem Hilfslandegestell fliegen.

info

Wichtig

Das angebaute Hilfslandegestell darf den die Balance des Helikopters nicht verändern.
Spider Landegestell

Test: Spider Landegestell in der 600er/ 700er Größe

Lieferant:
Spider Landegestell (www.spider-landegestell.de)

Hersteller:
Spider Landegestell - Joachim Erk

Testzeitraum:
2012 - 2017

Technische Daten:
Höhe des Gestells: ca. 75mm
Breite des Gestells: ca. 290mm
Länge der Landekufen: ca. 360mm
Gewicht Basisstück (inkl. Schrauben): ca. 63g/ Stück.
Gewicht Schwingarm: ca. 26g/ Stück
Gewicht Federsatz: ca. 31gr.
Gewicht Landekufen: ca. 30g/Stück
Gewicht Bodenplatte: ca. 67g (Alu) + 28g (cfk)
Abstand der Befestigungsbohrungen: 53mm

Hintergrund des Tests

Als Anfänger hatte ich beim Landen das Problem, dass meine noch etwas nervösen Steuereingaben zu härteren Landungen führten. Ein Mal ging das so schief, dass der Heli kippte, weil die Kufenbügel brachen.

Bei meiner Online-Recherche nach einer Lösung wurde ich schnell fündig. Das "Spiderlandegestell" (SLG) gibt es in mehreren Farben und Variationen.

Gerade beim anfänglichen Üben von Autorotationslandungen hat sich dieses Landegestell daraufhin bestens bewährt.

Testergebnisse

Der Zusammenbau und die Montage gestalteten sich relativ einfach.

Fertig angebaut, zeigte sich das SLG am 700er in edler Optik. Das Gestell ist sehr stabil konstruiert, gut gefedert und hat einen breiteren Kufenabstand als das Standard-Ladegestell. Dadurch steht der Heli bei Landungen in unebenem Gelände wesentlich stabiler. Die Federung dämpft zudem die Stoßbelastungen bei harten Landungen wunderbar ab. Da kann so leicht nichts mehr brechen.

Das SLG gewährleistete stets sicheren Stand des Helis während des Startvorgangs. Das im Vergleich zum Standard-Landegestell etwas erhöhte Gewicht fällt während des Fluges kaum auf. Natürlich hat es geringen Einfluss auf die Agilität und das Flugverhalten, aber das dürfte höchstens 3D-Wettbewerbsflieger wirklich stören. Auch provozierte härte Landungen waren mit dem SLG kein Problem. Bügelbruch? Seit dem SLG Fehlanzeige!

Zusammenfassung

Man würde dem Spider Landegestell wirklich Unrecht tun, wenn man es als "Alternative" zum normalen Landegestell bezeichnen würde. Gerade für Anfänger ist wohl das Seriengestell eine schlechte Alternative zum Spider-Landegestell! Die Vorteile liegen auf der Hand und es ist gerade für Einsteiger in die höheren Heliklassen und zum Üben der Autorotationslandung besonders zu empfehlen. Denn sanfte Landungen mit dem Heli müssen erst gelernt werden. Dabei hilft das SLG ungemein. Nicht zuletzt verschafft es ein Gefühl von mehr Sicherheit und nimmt dem Anfänger damit etwas von der oft vorhandenen übergroßen Nervosität.

Das Spider Landegestell ist mehr als sein Geld wert und bekommt unsere TOP Empfehlung.

Gesamtbeurteilung: gut

Sehr empfehlenswert/ Besonders empfehlenswert für Anfängerflugschule, Modellbau,fliegen lernen,helikopter,heli-planet

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